„Gründungen sind eine Form von Wissens- und Technologietransfer zwischen Universität und Wirtschaft und leisten im besten Fall einen Beitrag, drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen und den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand zu steigern“, sagte Prof. Dr. Bettina Noltenius, Vizepräsidentin der Universität Passau für Forschung und Lehre, in ihrem Grußwort zur Verleihung des Entrepreneurship Awards. „Der Entrepreneurship Day ist vollkommen dem Thema Gründen an der Universität Passau gewidmet und soll von Gründungsinteressierten über Gründerinnen und Gründern bis hin zu Partnern und Investorinnen und Investoren für die gesamte Community etwas bieten.“
Erster Preis an Start-up MEDTIP
Drei ausgewählte Teams mit innovativen Ideen präsentierten ihre Start-ups auf der Bühne der Innsteg-Aula. Die Entscheidung über ihre Auszeichnung durch den Award traf eine Jury aus erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern der freien Wirtschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern der Universität. Als Sieger ging schließlich das Team „MEDTIP“ hervor. Osman Nergiz und Constanze Ruesga Rath haben mit ihrem Start-up eine Personalvermittlung gegründet, die sich auf die Beratung und Betreuung medizinischer Fachkräfte aus der Türkei auf ihrem Weg in das deutsche Arbeitsleben spezialisiert hat. Das Team versteht sich nicht nur als Arbeitsvermittlung, sondern – dank der Erfahrung aus Studium und Forschung an der Universität – als interkultureller Brückenbauer. Der mit 3000 Euro dotierte und vom Neuburger Gesprächskreis e.V. gestiftete Entrepreneurship Award wurde dem Team von Dr. Fritz Audebert, Vorsitzender des Neuburger Gesprächskreises und selbst CEO und Gründer der ICUnet.AG, verliehen. Auf dem zweiten Platz landete das Team von „Lesson Organizer“ um Thea Kakavand und Florian Niederhuber mit ihrem innovativen Planungstool für Lehrende. Der dritte Platz ging an Ferdinand Frank und Christian Teringl, die Gründer der SPOFERAN GmbH. Ihr Start-up unterstützt kleinere Sportvereine, Sportveranstalter, sowie Sportlerinnen und Sportler.
Gustavo-Gusto-Gründer Schramm zu Gast
Bereits am Vormittag liefen spannende Workshops rund ums Gründen: Wie man soziale und ökologische Herausforderungen unternehmerisch löst, konnte man beim Workshop „Social Entrepreneurship & Innovation“ der studentischen Initiative ENACTUS ausprobieren. Katharina Berres von Mountain Zebra vermittelte in ihrem Workshop „How to start your start-up“ unter anderem Basiswissen für den Gründungsprozess, bei dem Teilnehmende in wenigen Schritten eine Geschäftsidee entwickelten. Expertinnen der studentischen Unternehmensberatung INSTEAD leiteten beim Workshop „Project Management for Founders“ durch verschiedene Phasen des Gründens und zeigten wichtige Tools des Projektmanagements. Für weitere spannende Gründungs-Einblicke sorgte im Hauptprogramm am Nachmittag Gründer Christoph Schramm in seiner Key Note. Der Passauer Alumno sprach über seinen Weg als Gründer der Pizzerien PADU und der Pizzamarke Gustavo Gusto, die erste Holzofen-Tiefkühlpizza auf dem Markt. Im Sinne von „Machen, Reflektieren, Anpassen“ vermittelte er ein authentisches Bild über die Ups and Downs beim Fort-Entwickeln eines Start-up-Unternehmens.
Am späteren Abend bekam auch das Publikum eine Stimme und durfte bei einem Pitch-Wettbewerb von sechs Start-ups, unter anderem aus dem Programm Honours Degree in Entrepreneurship der Universität, ihre Favoriten wählen. Zum Sieger gekürt wurde das Team „SmartQuiz“. Begleitend zum Programm auf der Hauptbühne lief die Messe. Hier präsentierten Start-ups ihre bereits entwickelten Produkte und Ideen. Von mehrdimensionaler digitaler Baudokumentation bis hin zur zuckerfreien Dattelpraline war viel geboten. Auf dem Messegelände kamen Gründungsenthusiasten mit Mentorinnen und Mentoren, Business Angels mit den Start-ups ins Gespräch. Unternehmensvertreterinnen und -vertreter wiederum nutzten die Chance, Kontakt zu neuen Gründungsteams herzustellen und ihr eigenes Netzwerk zu erweitern.
Über PATEC – Passau The Entrepreneurial Campus
Die Universität Passau verfolgt mit PATEC (Passau - The Entrepreneurial Campus) das Ziel, eine wahrnehmbare und aktivierende Gründungskultur etablieren. Studierende aller Fachrichtungen können sich von der Idee eines eigenen Start-ups begeistern lassen und Angebote zur Vernetzung, Qualifizierung und Beratung nutzen. Sie profitieren dabei von der Anbindung an ihren direkten Studienort und von der bewährten Lehr- und Forschungsexpertise der Universität Passau. Den Gründungsteams werden in sechs sogenannten Start-up Hubs Kompetenzen in den Bereichen Business Model, Digitalisierung und Recht, Nachhaltigkeit, Interkulturalität und Public Relations vermittelt. Das seit September 2020 laufende Projekt wird im Rahmen des Programms „EXIST-Potentiale“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert, welches Gründungen aus der Wissenschaft steigern will.